Eine Studie aus Bremen

Titelseite der Studie

In der Studie „Strategien und Potenziale energieeffizienter Sanierung für den Bremer Wohnungsbestand" von Prof. Dipl.-Ing. Ingo Lütkemeyer und Prof. Dr.-Ing. Rolf-Peter Strauß für die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau wird auf Seite 101 folgendes ausgeführt:

„… Bis vor kurzem wurden Wärmeerzeuger im Kontext der Umweltfreundlichkeit hauptsächlich hinsichtlich ihrer energetischen Effizienz bewertet – je effizienter sie Wärme aus fossiler Energie wie Gas/Öl/Kohle erzeugen, desto besser für die Umwelt. Dieser Bewertungsmaßstab ändert sich mit der Energiewende: Wenn voraussichtlich bis zum Jahr 2045 fossile Energien nicht mehr verwendet werden dürfen, reicht es perspektivisch nicht, weniger fossile Energien durch noch effizientere Wärmeerzeuger zu benötigen, sondern es dürfen praktisch keine fossilen Energien mehr verwendet werden! …“ (ebenda S 101)

„…Der mit großem Abstand effizienteste Wärmeerzeuger der Zukunft ist also die Wärmepumpe. Da sie auch heute – also zu Zeiten, in denen Wärme noch aus fossilen Energien gewonnen wird – zu den effizientesten Wärmeerzeugern gehört, ist sie der Wärmeerzeuger der Wahl, wenn es an eine Heizungsmodernisierung geht. Denn selbst im Bestandsgebäude und selbst Luft-Wasser-Wärmepumpen sind dann immer noch deutlich besser als alle anderen Wärmeerzeuger! …“ (ebenda S 102)

Und wenn man berücksichtigt, dass heute bei einem Bedarf von rund 800 Twh/a alleine für Heizung und Warmwasser der Gebäude in Deutschland lediglich insgesamt nur rund 180 TWh/a (ebenda) an regenerativ erzeugtem Strom zur Verfügung steht, ist leicht zu erkennen, wie weit der einzig richtige Weg in eine CO₂-freie Zukunft noch ist.

Ohne den überwiegenden Einsatz von Wärmepumpen ist dieses Ziel nicht zu erreichen. Hoffnung macht der in der Physik der Wärmepumpe begründete Umstand, dass die benötigten 800 TWh/a Wärme bereits heute mit dem Einsatz von lediglich 380 TWh/a Strom erzeugt werden könnten.

In der o.g. Studie wird darauf hingewiesen, dass bei Bestandsgebäuden die Wärmedämmung in der Regel noch nicht nach dem Stand der Technik entspricht. Würden alle, auch die älteren Gebäude entsprechend dem Stand der Technik ertüchtigt werden, dann reduziert sich der Bedarf an (regenerativ erzeugtem) Strom noch einmal um rund 50 % auf dann rund 170 TWh/a. Dieser Bedarf könnte bereits heute ausschließlich aus grünem Strom (in 2020 rund 180 TWh/a) gedeckt werden.

Grafik aus der o.g. Studie

Es ist also eine sehr hoffnungsvolle Aufgabe, in Quartieren mit einem schützenswerten Altbaubestand in dichter Bebauung die notwendigen Erdsonden zur Versorgung der Häuser bereit zu stellen. Es ist augenscheinlich, dass dies bei der Mehrzahl der Gebäude nicht auf eigenem Grund und Boden möglich ist.
Die Lösung ist eine gemeinsame, kollektive, gemeinnützige Tat.